Tomke in Kapstadt

Montag, November 14, 2005

Stromausfall

Am Freitag war in Cape Town für mehrere Stunden Stromausfall und da hat man richtig gemerkt wie abhängig man von Strom ist.
Also gegen 14 Uhr war ich gerade bei Subway mir was zu essen holen als der Strom ausfiel. Im ersten Moment habe ich mich doch ein wenig erschrocken, weil man weiß ja nie... Es wurde dann glücklicherweise relativ schnell klar, dass die ganze Stadt betroffen war. Im office ging natürlich auch nix mehr, weil was tun ohne PC. Ben und ich haben noch ein wenig Akten sortiert und so gegen 15:30 Uhr sind wir Praktikanten nach Hause. Auf den Straßen war das totale Chaos und man war zu Fuss tatsächlich schneller unterwegs. Als Daniela (sie hat mich unterwegs aufgegabelt) und ich zu Hause ankamen, hatten die Jungs den Grill schon angeworfen und mit ner Pfanne Fischstäbchen gebraten. Die Fischstäbchen vom Grill waren um einiges besser als vom Herd. Ansonsten haben sie allerdings nur rumgehangen. Daniela und ich sind dann irgendwann los in Liquor Store Getränke für die Party am Abend besorgen. Die meisten Geschäfte hatten glücklicherweise trotz Stromausfall auf. Im Checkers (ein Supermarkt) neben an, haben sie die Kunden einzeln mit ner Taschenlampe in den Laden geführt. Man hätte allerdings bestimmt ne Stunde anstehen müssen, um überhaupt an die Reihe zu kommen. Aber warum muss man auch unbedingt bei Stromausfall einkaufen gehen? Je länger der Stromausfall anhielt umso mauliger wurden wir. Ist schon seltsam wie wenig kommunikativ man auf einmal ist, wenn keine Musik läuft. Wir hatten uns so gar nix zu erzählen, sondern haben nur drauf gewartet endlich wieder Strom zu haben. Glücklicherweise ist uns irgendwann eingefallen, dass Daniela ihren Laptop mit hat. Als weiteres Problem kam dann noch dazu, dass es irgendwann dunkel wurde und es wird hier viel früher dunkel als in Deutschland, außerdem hat es dann auch noch angefangen zu regnen und da war dann unsere Stimmung völlig hinüber. Ich bin dann also irgendwann im dunkeln mal duschen gegangen und so gegen halb acht hatten wir dann endlich wieder Strom. Viel später hätte der Strom auch nicht wieder da sein dürfen, weil wir hatten nichtmal Kerzen, wir hätten dann tatsächlich im Dunkeln gesessen. Strom also wieder da und auf einmal wurden alle wieder aktiv. Timo hat unser Eisfach enteist, das war mal bitter nötig. Das gesamt Waschbecken war voll mit Eis. Unser Kühlschrank kühlt nicht mehr und wir hatten die Hoffnung, dass es daran liegt, aber leider tut es das nicht. Ich habe erstmal alles Akkus ans Netz angeschlossen, weil man weiß ja nie, wann der Strom wieder weg ist.
Um neun haben wir uns auf den Weg ins andere Haus gemacht (Alex Geburtstag nach feiern) und aus Spaß haben wir noch gesagt, die haben bestimmt noch gar keinen Strom und das war dann tatsächlich so. Noch dazu hat es geregnet und irgendwann hatten wir alle keine Lust mehr auf richtig Party. Bei denen gabs um halb elf dann übrigens wieder Strom. Eigentlich wollten wir ja noch weggehen, aber nachdem alle ab 12 anfingen nach und nach ins Bett zu gehen, sind wir dann auch um 1 nach Hause gefahren.