Tomke in Kapstadt

Montag, Januar 16, 2006

02.01.-08.01.

In der Woche mußte ich leider aus meiner WG ausziehen, da 2 neue ankommen sollten. Somit sind Daniela und ich am 03.01. ausgezogen. Die neuen sollten am 04.01. ankommen und da Derrik eh nicht zum sauber machen kam, habe ich noch eine Nacht in der WG geschlafen. Am Mittwoch wollten wir dann ganz früh morgens (um 7) los und den Tafelberg von Kirstenbosch aus besteigen. Mir wurde gesagt, dass es ein ganz toller Aufstieg ist. Wir sind also in Kapstadt um 7 losgefahren und waren so gegen halb acht da. Der Tafelberg war frei, keine einzige Wolke, in Kirstanbosch angekommen, kamen so langsam ein paar Wölkchen und nach ca. einer Stunde standen wir komplett im Nebel. Trotzdem sind wir weiter hoch gelaufen, weil wir die Hoffnung hatten, dass der Nebel wieder wegzieht. Wir waren zu 4., Pascale, Philipp, Bajak (Kumpel von Timo, heißt eigentlich Michael, der war 4 Wochen zu Besuch) und ich. Bajak kannte glücklichweise den Weg, weil er schon öfter auf den Berg gestiegen ist. Pascale und ich wären da oben sicherlich sonst auch verloren gegangen. Wir hatten eine Sicht von 10-15 m. Es war schon sehr beeindruckend und man hat sich da oben wie in einer anderen Dimension gefühlt. Auf der Höhe von ca. 750 m befindet sich dort oben ein Stausee zu dem Bajak uns hingeführt hat. Ich kenn den Film zwar nciht, aber die Kulisse war wie bei Herr der Ringe. Plötzlich fanden wir da oben einen wunderschönen Sandstrand in dem zur Zeit nicht gefüllten Stausee. Wie gesagt die Sicht war sehr schlecht und als ich mich irgendwann zur Seite dreht, schaute ich auf eine riesen Mauer. Damit hatte ich nicht gerechnet und mich total erschrocken. Ok, ich wußte es war ein Stausee, trotzdem rechne ich nicht mit einer 10-15 m hohen Mauer. Wir sind dann um die Mauer herum gegangen und dort waren super viele Pflanzen, nix mehr mit weißem Sand. Da sind wir dann auch noch ein wenig rumgelaufen und plötzlich kam ein Pickup mit einigen schwarzen vorbei. Sowas sieht man auch nciht oft auf nem Berg. Da ich schon öfter von den Überfällen auf Touris da oben gehört hatte, bekam ich doch ein wenig Panik und hatte das Gefühl, die wollten uns jeden Moment aus rauben. Glücklciherweise war die Sicht so schlecht, dass die uns eh nicht wieder gefunden hätten. Wir sind danach dann zu unserem eigentlichen Weg zurück gelaufen und dort haben wir dann auch mal jemanden getroffen, vorher hatte ich das Gefühl wir sind da oben alleine. Wie gesagt glücklciherweise kannte einer von uns den Weg. So gegen 12 kamen wir dann endlich auf der Aussichtsplattform an von wo aus die Gondel fährt und uns kamen mehrere Leute entgegen, zum Teil sehr leicht bekleidet, aber anstatt dass und mal jemand sagt, dass die Gondel nicht fährt, wurden wir nur beglückwünscht. Ok an der Gondelstation angekommen und wir merkten die fährt nicht, blieb uns also nix anderes übrig als den Abstieg auch zu Fuss anzutreten. Seltsamerweise hat keiner von uns gemeckert, aber es blieb uns ja auch gar nix anderes übrig. Man muss dazu sagen, wir waren alle mittlerweile platsch nass und uns war kalt, egal, also auf zum Abstieg. Wir sind dann einen anderen Weg runter als den den wir hoch sind, weil wir schnellstmöglich runter wollten. Das war der Weg den ich schonmal hoch bin und dieser Weg ist echt nicht angenehm. Mittlerweile war es ja auch total windig und man musste schon aufpassen, dass man irgendwie das Gleichgewicht behält. Ich habe nachher wirklich über jeden einzelnen Stein geflucht, der mir so in Weg kam. ich konnte einfach nicht mehr. Die Jungs sind vorgelaufen und Pascale und ich hinter her. Wir beiden haben ungefähr nochmal 2 Stunden gebraucht um von diesem verdammten Berg runterzukommen. Pascale hat mich hin und wieder nochmal auf die schöne Natur angesprochen, hier ein Baum, dort ne Blume und auch mal ein Vogel, aber danach stand mir der Sinn wirklich nicht mehr, ich mußte mich auf jeden Stein konzentrieren auf den ich getreten bin. Seltsamerweise kamen uns auch einige die nach oben wollten entgegen, wo ich mich frage, wer steigt freiwillig auf den Tafelberg, wenn der total in Wolken steht? Dadurch dass die Jungs schon vorgelaufen waren hatten wir auch nichts mehr dabei, kein Geld kein Handy...also mußten wir beide auch ncoh den Heimweg zu Fuss antreten und kamen dann irgendwann um kurz vor drei total erschöpft zu Hause an. Danach waren wir auch nicht mehr bereit nur einen Schritt zu machen. Wir haben dann erstmal ne Pizza bei dem Italiener 50 m die Straße runter bestellt. Sie wurde uns geliefert, aber ich wär da auch nicht mehr hingekommen. Bzw ich wäre den Berg nicht mehr hochgekommen, obwohl ehrlich gesagt, der Weg runter war schlimmer, weil bergauf laufen ist einfacher.
Als wir im Garten saßen, haben wir dann auch unsere neuen kennengelernt. Jürgen und Adrian oder Obelix und Idefix, wie wir sie nennen. Leider stand unser Auto noch in Kirstenbosch, Jürgen und Adrian waren dann so nett und sind mit uns dahin gefahren.
Abends wollten wir mit Daniela DVD gucken, leider waren Pascale und ich so müde, dass wir schon nach 5 Minuten eingeschlafen sind.
Der Tag hat sich absolut gelohnt, die Erfahrung und die Eindrücke da oben waren einfach gigantisch. Wie gesagt, als wäre man in einer anderen Dimension, kaum in Worte zu fassen. Das ist aber ja auch nichts neues hier.